Smarte Spielsachen: So reduzierst du das Risiko für dein Kind
Alle Jahre wieder landet Spionagespielzeug unter dem Weihnachtsbaum. Wie du das Schlimmste verhinderst? Das erfährst du hier.
Personalisierte Suchergebnisse, personalisierte Preise, personalisierte Werbung, personalisiertes Fernsehen – logisch, dass da auch das Spielzeug für die lieben Kleinen personalisiert sein muss, oder? Immerhin versprechen die smarten Spielsachen viel. Vor allem viel Geld für die Hersteller. Und Eltern versprechen sich selbst etwas davon – nämlich ab und zu ein bisschen Ruhe.
Warum du dem Spionagespielzeug nicht für immer entkommen kannst
Nein, wir quälen dich jetzt nicht mit dutzenden Details, was diese Spionage-Spielzeuge alles anrichten können. Welche Daten gesammelt, wie viele Profile angelegt werden. Und den erhobenen Zeigefinger lassen wir auch weg. Den bekommst du ohnehin bei jedem einzelnen Beitrag zu diesem Thema mitgeliefert.
Wir wissen, dass man Kinderwünschen nicht ewig widerstehen kann. Die großen Kulleraugen, der sehnsüchtige Blick ins Schaufenster des Spielzeuggeschäfts und ein paar Freunde, die das heißbegehrte vernetzte Spielzeug auch schon längst haben … und schwupps, schon ertappst du dich dabei, wie du das Teil kaufst und weihnachtlich verpackst. Du hast zwar immer nein gesagt, aber das muss ja nicht für Christkind und Weihnachtsmann gelten, nicht wahr?
Smarte Spielsachen: So reduzierst du das Risiko
Die erste Sicherheitshürde nimmst du am besten schon vor dem Kauf. Dass diese Spielsachen zum Großteil lauschen ist klar. Nicht offensichtlich ist, wie sicher die Internetverbindung ist und wer aller Zugang zu den Daten hat. Leider findest du diese Informationen auch nicht auf der Verpackung – und das Verkaufspersonal wird wohl auch nicht viel darüber wissen.
Deshalb ist es sinnvoll, wenn du vorab recherchierst und dich beim Verbraucherschutz oder einer Datenschutz-Organisation schlau machst. Denn auch unter den „Smart Toys“ gibt es schlimmere und weniger schlimme. Wähle also besser das kleinere Übel.
Wenn nämlich die (hoffentlich verschlüsselte) Verbindung Lücken hat, kann sich so gut wie jeder dazwischenschalten und alles mithören, was in der unmittelbaren Umgebung des Spielzeugs gesprochen wird. Das beginnt bei den geheimsten Wünschen und Fantasien deines Kindes und endet vielleicht sogar beim Bettgeflüster der Eltern.
Kein Datenprofil anlegen, Mikro ausschalten
Viele smarte Spielsachen können per App gesteuert werden. Für Eltern und Kinder ist das natürlich eine nette Sache – zum Beispiel kann der heißgeliebte Teddy das Kind daran erinnern, dass es Zeit zum Schlafengehen ist. Dazu müssen die Eltern nur die jeweiligen Infos in die App eingeben. Das Problem daran: Die App sammelt natürlich alle Daten, mit denen sie gefüttert wird. Das Kind hat also schon ein Userprofil, bevor es zum ersten Mal bewusst ins Internet einsteigt.
Das beschränkt sich natürlich nicht auf smarte Kuscheltiere. Auch Brettspiele, Lernspiele und andere Toys werden immer öfter mit Apps kombiniert. Deshalb gilt: Kein Userprofil anlegen! Beschränk dich auf die notwendigsten Informationen und schalte außerdem das Mikro aus, wenn das Spielzeug nicht aktiv benutzt wird. Damit minimierst du das Datensammeln so weit wie möglich.
Das minimalistische Profil und das deaktivierte Mikro sind besonders wichtig. Wenn dein Kind permanent belauscht wird, weiß die Herstellerfirma sofort, welchen Hebel sie bei künftigen Werbeanzeigen verwenden kann. Denn natürlich verrät dein Kind, was es sich wünscht. Und du weißt es dann spätestens, wenn du das nächste Mal online gehst.
Fazit
Wir können das Rad der Zeit nicht zurückdrehen. Wenn wir um smarte Spielsachen nicht herumkommen, sollten wir sie unseren Kindern zuliebe wenigstens so verantwortungsvoll wie möglich verwenden.